Was wurde aus…

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Anjiano

 

Auch Anjiano kam in wenig gutem Allgemeinzustand. Sein Gewicht war nicht so bedenklich wie bei den anderen beiden, aber auch er war untergewichtig und auch ihm war deutlich anzumerken, dass er gestresst war. Die ersten Tag stand auf dem Programm nur schlafen, kurzer Gang, essen, schlafen. Auch bei ihm war der Hunger ausgeprägt.

Einige Monate später ist aus ihm wieder der Anjiano geworden, den wir kannten: gelassen, aber durchweg fröhlich, ein unglaublich lieber Hund, der seinen Menschen viel Freude macht.

Seine Beziehung zu Katzen ist noch ein wenig verbesserungswürdig, er hält sie scheinbar für kleine Hunde und spielt entsprechend, was die Katzen nur teilweise lustig finden. Man kann doch Katzen nichts ins Ohr beissen, oder doch ? Gut, dass die Katzen so belastbar sind und ihm unermüdlich den Unterschied zwischen Hunden und Katzen erklären. Manchmal ist grosse Selbstbeherrschung gefragt, wenn die eine Katze zum Beispiel im Karton sitzt und die andere sie durch die Wohnung schiebt, wie soll denn da ein Podenco ruhig bleiben ? Anjiano kann das !

Anjiano liebt es spazieren zu gehen, nachdem er doch zu Anfang sehr skeptisch den Ausflügen ausserhalb der gewohnten Umgebung gegenüber stand. Mittlerweile geht er souverän mit allen Ausflügen um und begleitet seine Menschen auch ins Restaurant, ist entspannt und von der anfänglichen Unsicherheit ist nichts mehr zu spüren.

Er hatte das grosse Glück zu Haltern zu kommen, die podencoerfahren und geduldig sind, Anjiano darf sein Bedürfnis nach Nähe selbst bestimmen und nachdem er es langsam angehen ließ, ist er heute ein anhänglicher und lieber Gefährte.

Seine Halterin sagt: Er ist einfach ein Schatz. Er ist ein wunderbares Familienmitglied und wir sind froh, dass er da ist.

Tiponi

Achterbahnfahren ist wahrscheinlich ein Sonntagsausflug gegen das, was Tiponi in den letzten Jahren erlebt hat.
Sie wurde als Fundhündin im Tierheim aufgenommen, stark abgemagert, verängstigt und am Ende ihrer Kräfte. Im Tierheim kam sie mit der Situation nicht gut zurecht, war nervös und verlor an Gewicht.
Nach zwei Jahren und einem ständigen auf und ab beim Gewicht kam dann eine Anfrage für Tiponi. Im neuen Zuhause warteten bereits zwei Hunde, ein Podenco und ein Galgo und eine motivierte Halterin. Und dann kam alles anders als gedacht.

Nachdem alle Beteiligten, insbesondere Tiponi nicht glücklich waren, sahen wir Handlungsbedarf und nahmen die Hündin zurück in unsere Obhut. Wir haben seitens des Vereines den Haltern zu jedem Zeitpunkt zur Seite gestanden und uns bemüht um Tiponi einen erneuten Umzug zu ersparen, aber es war eine notwendige Konsequenz nicht nur für Tiponi, sondern auch für die zwei Gefährten. Unsere Entscheidung Tiponi wieder in unsere Obhut zu nehmen hatte verschiedene Gründe, sicher waren die Halter überfordert, nicht nur mit Tiponi.

In ihrer Pflegefamilie legte sich die grosse Nervosität beinah schlagartig, sie nahm an Gewicht zu und hatte bald schon ihr Idealgewicht, und fasste wieder Vertrauen. Sie spielte unermüdlich, d.h. ihre Gefährten verliessen die Kräfte und Tiponi wandte sich dem nächsten zu.

„Müde ? Wer? Ich ? Niemals !“

Nun fehlte nur noch noch ein Zuhause zum Glück, bei einem geduldigen Menschen, einem Halter, der ihr Zeit lässt, sie nicht drängt und nicht bedrängt, mit mindestens einem Artgenossen, besser zwei, die Lust auf Spiel und Bewegung haben, ein Zuhause in dem sie verstanden wird, das auch mit der traumatische Vergangenheit umgehen kann –

gibt es so was überhaupt ? Ja !

Tiponi schlich sich nicht etwa in die Herzen ihrer Menschen, sie kam eher mit Volldampf und beeindruckte durch ihre Fröhlichkeit, ihren ausgeprägten Spieltrieb und das Bedürfnis nach grosser Nähe zu ihrem Menschen.

Drei Jahre nach dem sie im Tierheim aufgenommen wurde, ist sie nun also angekommen und die Achterbahnfahrt hat ein Ende. Wir sind davon überzeugt, dass sie jetzt nochmal grosse Entwicklungsfortschritte machen wird. Zu verdanken hat sie das den Menschen, die für sie da waren, zu einer Zeit als es ihr nicht gut ging, zunächst in Spanien und später in Deutschland.