Unsere Geschichte mit Taavi und PiN

Die Geschichte mit Taavi begann eigentlich schon vor 14 Jahren. Damals machte ich in Spanien Urlaub und mir wurde ein acht Wochen altes Bündel Hund, das voller Zecken und Flöhe war, über den Zaun der von mir angemieteten Finca geworfen. Eigentlich wollte ich nie einen Hund aber Chico, so nannten wir ihn, hat sofort mein Herz erobert und ich nahm ihn mit nach Hause. Er stellte sich als reinrassiger Podenco Ibicenco und als Geschenk heraus. Im April haben wir (also mittlerweile mit Partner) Chico verabschieden müssen.

Eigentlich wollten wir keinen Hund mehr. Ziemlich schnell stellten wir aber fest, dass ein Leben ohne Hund nicht so schön ist, wie ein Leben mit Hund. Wir haben uns in Tierheimen und auf Internetseiten umgesehen, konnten uns aber nicht so recht entscheiden. Dazu kam, dass wir keine „Wundertüte“ wollten. Wir wollten schon wissen, worauf wir uns einlassen und ob ein neues Familienmitglied zu uns passt. Es erschien uns falsch, einen Hund quasi aus dem Katalog auszusuchen.

Irgendwie sind wir dann auf Podenco in Not gestoßen. Die Seite hat uns angesprochen, weil wir den Eindruck hatten, dass dort die Hunde so ausführlich vorgestellt werden, dass man sich tatsächlich ein Bild machen kann. Jedoch erschien uns das Procedere, über Podenco in Not ein neues Familienmitglied aufzunehmen, ein wenig kompliziert. Und viele Freunde und Bekannte sagten uns, es gäbe doch viel einfachere Möglichkeiten, einen Podenco zu bekommen. Die gibt es sicher. Es gibt aber sicher keine bessere Möglichkeit, um einen Podenco zu adoptieren. Wir hatten von Anfang an das Gefühl, dass sich Podenco in Not mit einer Ernsthaftigkeit und Intensität um die von Ihnen betreuten Tiere kümmert, dass wir zu keinem Zeitpunkt den Eindruck hatten, sie wüsste nicht, von welchem Tier sie reden. Es schien so, als ob die Mitarbeiter von Podenco in Not jedes einzelne Tier persönlich kennen, dessen Charakter einschätzen können und auch noch genug Menschenkenntnis besitzen, zu erspüren, ob potentielle Adoptanten die richtigen Menschen für einen bestimmten Hund sind. Zu keinem Zeitpunkt hatten wir das Gefühl, dass wahllos Mensch und Hund zusammengebracht werden. Es gab viele Gespräche, um die Bedürfnisse von uns und unsere Lebensumstände zu erfragen und dann zu schauen, ob und welcher Hund zu uns passen könnte.

Auch wenn das Warten zwischendurch nicht gerade meinem Naturell entspricht und gerade das die Zeiten waren, in denen Freunde und Bekannte auf andere Möglichkeiten verwiesen, einen Podenco zu adoptieren, hatten wir zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass sich das Warten nicht lohnt. Im Gegenteil, es war eher so, dass die lange Vermittlungszeit für uns auch etwas mit Wertschätzung zu tun hatte. Wertschätzung gegenüber dem Tier, das wir aufnehmen wollten und auch gegenüber uns. Es ging gerade nicht darum, möglichst schnell einen Hund aus Spanien nach Deutschland zu bringen, sondern es ging allein darum, die passenden Menschen für einen passenden Hund zu finden.

Als dann endlich klar war, dass es Taavi werden würde, war unsere Vorfreude riesig und die Zeit, die es noch dauern sollte, bis Taavi in Deutschland ankam, haben wir dafür genutzt, ein Nest für ihn zu bauen.

Als er dann endlich ankam, waren wir sehr aufgeregt und haben uns im Vorfeld natürlich viele Fragen gestellt, hatten Notfallpläne im Kopf und haben einfach nur gehofft, dass alles gut klappt. Taavi hatte dann unglaublich nette Flugpaten; er selbst war viel kleiner als wir das erwartet hatten und saß zitternd in seiner Box. Wir sind dann möglichst schnell mit ihm nach Hause gefahren und haben uns dort so verhalten, wie Podenco in Not uns das geraten hatte. Nachdem wir Taavis Box geöffnet hatten, kam er sehr zügig und neugierig aus der Box und sah uns an, als ob er sagen wollte: „Hallo hier bin ich und wer seid Ihr?“ Er hat das Haus relativ schnell erkundet und wir konnten in kürzester Zeit unsere Bedenken und Notfallpläne bei Seite legen. Auch für die erste Zeit mit ihm waren die Anregungen von Podenco in Not sehr hilfreich.
Taavi hat es uns aber auch sehr leicht gemacht.
Und Podenco in Not auch. Sie waren fast jederzeit für uns erreichbar, auch für noch so „dumme“ Fragen. Wir haben uns unglaublich gut dort aufgehoben gefühlt und hatten bei Bedarf immer kompetente Ansprechpartner an unserer Seite.

Taavi kommt jeden Tag ein wenig mehr an. Auch wenn es schon nach relativ kurzer Zeit so war, dass wir den Eindruck hatten, er habe sich eingelebt, merken wir jedoch mehr und mehr, dass sich die Bindung von Tag zu Tag vertieft und das Leben mit ihm schöner und schöner wird. Er ist ein absoluter Traumhund, der offensichtlich nicht unter der langen Zeit im Tierheim gelitten hat und keine nachhaltig schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht hat. Er muss auch in den langen Jahren im Tierheim sehr viel Gutes und sehr viel Zuwendung erfahren haben, anders können wir uns nicht erklären, dass er so in sich ruht und uns so viel Vertrauen entgegenbringt. Er ist ein unglaublich positiver Hund mit ganz viel Vertrauen in und Freundlichkeit zu Menschen und Tieren. Und auch Hundekontakte verlaufen durchweg positiv.

Wir möchten uns ganz ganz herzlich bei all den Menschen bedanken, die Taavi in den langen Jahren im Tierheim so wunderbar betreut haben, dass diese kleine Hundeseele keinen Schaden genommen hat. Für uns ist es fast ein wenig so, als ob Taavi auf uns gewartet habe und wir sind unendlich dankbar, für die tolle Vermittlung von Podenco in Not und für unser neues Familienmitglied.

Christiane

Taavis Menschin