Als Shalin ins Tierheim kam, war sie zunächst sehr vorsichtig. Wenn die anderen Hunde spielten, rannten oder bellten, zog sie sich zurück. Die Aufregung und Lautstärke verunsicherten sie, mit dieser Dynamik konnte sie anfangs nicht umgehen.

Shalin ist eine schüchterne, zurückhaltende Hündin, die neue Eindrücke in ihrem eigenen Tempo verarbeitet. Sie braucht Zeit, Geduld und einen ruhigen Begleiter an ihrer Seite, der ihr Sicherheit gibt.

Sie sucht den Kontakt zu Menschen und doch fehlt ihr oft noch der Mut, den letzten Schritt zu gehen. Wenn man ihr Raum lässt, spürt man schnell ihre sensible Art und den Wunsch nach mehr Nähe, aber sie traut sich letztlich nicht Kontakt aufzunehmen.  Krallenschneiden, Halsband anlegen, ins Hundehaus kommen – all das sind grosse Hürden für sie.

Auch die erste Untersuchung beim Tierarzt war für sie eine Herausforderung. Der Tierarzt entschied, sie nicht zu überfordern, sondern es bei einer kurzen Untersuchung zu belassen. Eine Blutentnahme und der Ultraschall wurden nach einigen Wochen nachgeholt, aber Shalin fand es auch da noch sehr, sehr anstrengend.

Shalin ist ein Schatz – zumindest für Menschen, die sie mag. Sie ist hochsensibel und reagiert auf Veränderungen mit großer Vorsicht. Laute Geräusche oder fremde Menschen machen ihr Angst, dann zieht sie sich zurück und sucht Schutz.

In vertrauter Umgebung zeigt sie jedoch ihre sanfte, verschmuste Seite. Dann kommt sie von selbst, sucht Nähe und macht deutlich, dass sie Zuwendung möchte. Ihre Pflegerinnen sagen über sie: „Sie ist zauberhaft – eine wunderbare Hündin.“

Auch nach ihrer langen Zeit im Tierheim ist Shalin ruhig und besonnen geblieben. Weder wildes Gebell noch Toberei bringen sie aus der Ruhe. Trotzdem bleibt sie eine sensible Seele, die ihre Menschen sorgfältig auswählt. Hektische, laute Menschen verunsichern sie – Männern gegenüber ist sie zurückhaltend.

Den Menschen, denen sie vertraut, begegnet sie freundlich und vorsichtig.

Wenn Ihnen ruhige Lesestunden wichtiger sind als ein Rockkonzert, ist das schon eine gute Voraussetzung, um Shalins Mensch zu werden. Sie sucht einen gelassenen, in sich ruhenden Menschen, der ihr ein friedliches, stabiles Leben ermöglicht.

Shalin braucht keine Großstadt, keine Reizüberflutung und keinen Trubel.
Eher Loriot als Fitzek, Chopin und Yoga statt Schlagzeug und Tatort, Michael Ende statt Stephen King.

Kurz gesagt: Eine besonnene Hündin sucht einen ebenso besonnenen Zweibeiner – jemanden, der auch einfach mal zufrieden auf einer Bank sitzen kann.

Und nein, Sie müssen kein Einsiedler auf einer Berghütte sein. Es reicht, wenn Sie ein Mensch sind, dem die Natur mehr gibt als die Wetter-App und der sich auf ein gemeinsames Leben mit einer ganz besonderen Galga freut.

Keine Besonderheiten. 

Shalin fand die Katzen nicht sehr aufregend und hat sich ruhig und zurückhaltend im Katzengehege bewegt.

Wir prüfen die Katzenverträglichkeit unserer Schützlinge im Rahmen unserer Möglichkeiten. Eine endgültige Einschätzung ist jedoch nur begrenzt möglich. Das liegt zum einen daran, dass die Situation in einem Tierheim eine andere ist als im späteren Zuhause und zum anderen entwickelt sich ein Hund. Vielleicht ist er anfangs noch verunsichert und entwickelt mehr Selbstbewusstsein mit zunehmendem Vertrauen. Wenn Sie sich für einen Hund interessieren und eine (mehrere) Katzen haben, dann sollten Sie über die nötige Geduld und Erfahrung verfügen, um Hund und Katze behutsam zusammenführen.